Befreiungsschlag für die Tittinger Schützen nach Sieg gegen Coburg
Rebecca Schnaidt glänzt mit 398 Ringen
Am 5. Bundesligasonntag der 2. Bundesliga Süd war die FSG Titting Gastgeber
und sich der schweren Aufgaben gegen die schwäbische Mannschaft , dem Tabellendritten
aus Vöhringen, sowie den Coburgern, die ebenfalls im Tabellenkeller stehen, bewusst.
Im vollbesetzten Tittinger Schützenhaus ging es in der ersten Partie gegen den großen Favoriten Vöhringen, und hier musste das Team um Richard Eder mächtig Federn lassen. Ein Überraschungssieg wäre eine große Hilfe gegen den Abstieg gewesen, jedoch zollten die „Jungen Wilden“ zu viel Respekt dem ausgeglichenen Gegner.
Ferdinand Rudingsdorfer ging berechenbar mit 96 Ringen in den Wettkampf, kam dann überhaupt nicht mehr zurecht und trotz mehrerer Pausen konnte er nur noch 92-93-91 Ringe erzielen, was ein Ergebnis von 372 Ringe ausmachte. Diesen rabenschwarzen Tag nutzte sein Gegner mit starken 391 Ringen aus. Daniela Paal startete mit 97 Ringen, konnte mit ihren Folgeserien von 95-94-96 und einem Ergebnis von 382 Ringen nicht über ihren Schatten springen. Ihr Gegner war an diesem Tag mit 393 Ringen unerreichbar.
Auch die Raitenbucherin Rebecca Urban in den Tittinger Reihen begann ihren Wettkampf weit unter ihrem Niveau und mit zweimal 94 Ringen zu Beginn, war sie schon abgeschlagen. Starke Abschlussserien von 98 und 97 Ringen bedeuteten für sie 383 Ringe was aber eine Niederlage gegenüber 392 Ringen bedeutete. Rupert Bauernfeind ging mit voller Power und 99 und 98 Ringen in den Wettkampf, kam in der dritten Serie mit 95 Ringe etwas ins straucheln und setzte noch eine 99er Abschlussserie drauf. Nun war Spannung angesagt ob seine 391 Ringe reichen würden. Sein Gegner schoss in den Mittelserien 2 x 100 Ringe auf die Scheiben, so dass dieser 392 Ringe erreichte und ein weiterer Punkt nach Vöhringen ging.
In der Spitzenpaarung hatte Rebecca Schnaidt aus Siebenkreuzhof die Europameisterin und Weltcupgewinnerin Mia Biatowszki aus Ungarn als Gegnerin. Schnaidt startete mit 196 Ringen, was ihre Gegnerin stark verunsicherte. Dann kam ein Paukenschlag. Schnaidt legte an Geschwindigkeit und Qualität zu ,setzte noch 2 x 100 Ringe drauf und gewann mit 396:392 Ringen gegen die sichtliche frustrierte Ungarin. So musste man sich klar mit 1 : 4 geschlagen geben und konnte sich mit 1924 Ringen nicht mit Ruhm bekleckern.
„Heute Frühe haben wir uns nicht gut verkauft, aber der Druck Siege einzufahren und vor heimischen Publikum das rüberzubringen ist einfach sehr schwierig”, resümierte Richard Eder. Der Mannschaft war bewusst, das nun ein verbindlicher Sieg in der Nachmittagspartie gegen den Abstiegskandidaten Coburg eingefahren werden musste.
FSG Titting | 1924 | 1 | : | 4 | 1960 | SV Pfeil Vöhringen |
Schnaidt, Rebecca | 396 | 1 | : | 0 | 392 | Biatovszki, Mira | ||||
Bauernfeind, Rupert | 391 | 0 | : | 1 | 392 | Krumm, Florian | ||||
Urban, Rebecca | 383 | 0 | : | 1 | 392 | Egger, Michaela | ||||
Paal, Daniela | 382 | 0 | : | 1 | 393 | Schamel, Daniel | ||||
Rudingsdorfer, Ferdinand | 372 | 0 | : | 1 | 391 | Renz, Andreas |
Teamchef Richard Eder stellte die Mannschaft um und brachte auf den hinteren Positionen die erfahrenen Schützinnen Andrea Staud und Carolin Fuchs. In der Besprechung vor dem letzten Wettkampf konnte man „den großen Willen der Mannschaft erkennen hier zu bestehen“. Mit großem Selbstbewusstsein und Mut ging man mit mannschaftlicher Geschlossenheit an die Stände.
Carolin Fuchs ging mit 95 Ringen auf Position 5 in den Wettkampf, konnte sich auf beste 99 und 97 Ringe steigern und mit erhöhter Qualität und einem schnelleren Rhythmus ging nochmals mit einer 99er Abschlussserie ein sehr gutes Ergebnis von 390 Ringe hervor. Ihre Gegnerin die ebenfalls bestens unterwegs war, hatte immer Vorteile, doch zum Schluss konnte sie sich noch in den Stechschuss retten. Den Stechschuss gewann Fuchs aber mit 8 zu 10. Somit ging Titting in Führung. Andrea Staud schoss extrem schnell und war nach 18 Minuten mit ihrem Wettkampf und 384 Ringen fertig. Wird das reichen? Ihre Gegnerin war von der Schnelligkeit so irritiert und erzielte in der ersten Serie 93 Ringe, da war Andrea schon fertig. Auch in der zweiten Serie kam sie nicht in die Spur und zwei berechenbare Serien zum Ende von 97 Ringen reichten zu 382 Ringe, was den zweiten Punkt für Titting bedeutete. Mit vollem Einsatz ging Rebecca Urban in ihren zweiten Wettkampf mit 97-99-98-98 Ringen in sehr stabilen und sicheren Ablauf waren ihre 392 Ringe niemals in Gefahr, da ihr Gegner mit 386 Ringen vom Stand ging. Nun war der Tittinger Sieg sicher. Auch Rupert Bauernfeind war mit guten Serien von 98 und 97 Ringen gestartet, die verflixte dritte Serie mit 95 Ringen war ein Durchhänger, jedoch mit einer 98 Abschlussserie standen für ihn 388 Ringe auf der Anzeigetafel. Sein Kontrahent war lange Zeit im Vorteil, musste jedoch noch 13 Schüsse absolvieren als Rupert schon fertig war und zeigte Nerven, somit seine 387 Ringe wieder einen Punkt für Titting auf der Habenseite standen. Auf Position 1 ging es in der Spitzenpaarung zwischen der jungen Rebecca Schnaidt und der Olympiamedalliengewinnerin, Weltcupgewinnerin und Europameistern Adela Sykorova (verh. Bruns) aus Tschechien um den letzten Mannschaftspunkt. Zur Verwunderung aller Zuschauer und Betreuer übernahm hier die junge Tittinger Athletin die Initiative, schoss mit 100 Ringen an, setzten 98 Ringe (mit einer Acht) drauf und verlangsamte hernach ihr Tempo, jedoch die Qualität war sehr hoch. Mit einem fulminanten Ausschießen von 2 x 100 Ringe ging sie mit 398 Ringen vom Stand und bekam tosenden Applaus aller Zuschauer in der Tittinger Schießarena. Die Tschechin ging mit 2 x 99 Ringen zum Ende der Partie vom Stand und musste sich mit 394 Ringen geschlagen geben. So gelang dem Tittinger Bundesligateam mit 1952 Ringen und Saisonbestleistung ein glatter 5 : 0 Sieg und ein wahrer Befreiungsschlag gegen den Abstieg.
FSG Titting | 1952 | 5 | : | 0 | 1939 | SG Coburg II |
Schnaidt, Rebecca | 398 | 1 | : | 0 | 394 | Bruns, Adela | ||||
Bauernfeind, Rupert | 388 | 1 | : | 0 | 387 | Bruns, Martin | ||||
Urban, Rebecca | 392 | 1 | : | 0 | 386 | Schrüfer, Sandro | ||||
Staud, Andrea | 384 | 1 | : | 0 | 382 | Welsch, Annika | ||||
Fuchs, Carolin | 10 | 390 | 1 | : | 0 | 390 | 8 | Lindner, Mirjam |
Tabelle
Platz | Verein | Einzelpunkte | Mannschaftspunkte |
1 | Eichenlaub Saltendorf | 37 : 08 | 18 : 00 |
2 | SV Niederlauterbach | 34 : 11 | 16 : 02 |
3 | SV Pfeil Vöhringen | 28 : 17 | 14 : 04 |
4 | Post SV Plattling | 23 : 22 | 10 : 08 |
5 | SV Petersaurach 2 | 23 : 22 | 08 : 10 |
6 | FSG Kempten | 23 : 22 | 08 : 10 |
7 | SG Holzolling | 20 : 25 | 08 : 10 |
8 | HSG München 2 | 19 : 26 | 08 : 10 |
9 | FSG Der Bund München 2 | 16 : 29 | 06 : 12 |
10 | FSG Titting | 18 : 27 | 04 : 14 |
11 | SG Zaitzkofen | 16 : 29 | 04 : 14 |
12 | SG Coburg II | 13 : 32 | 04 : 14 |
Somit darf man über Weihnachten auf einen „Nichtabstiegsplatz“ verweilen und muss am 17. Januar 2016 zum letzten Wettkampftag nach Holzolling anreisen, wo es gegen Zaitzkofen und Platting geht und es gilt noch zu gewinnen um die Liga zu erhalten.
Video von Olivia Hofmann mit 400 Ringen